Montagen

Das Tiroler Hölzl – Alt aber gut

Bei der Vielfalt der modernen Angeltechniken und Geräte sieht man es nur noch relativ selten, das gute alte Tiroler Hölzl. Ich wähle meine Montagen gerne so einfach wie möglich, und habe es, gerade bei schwierigen Bedingungen und hohem Hängerrisiko, wirklich zu Schätzen gelernt.

Zur Erinnerung:
Ein Tiroler Hölzl besteht aus einem Bleigewicht am Fuss, einem Plastik / Silikonschlauch der einen Hohlraum bildet und einem Verschluss am Kopf der über eine Schnurführung verfügt. Die eingeschlossene Luft stellt das Hölzl unter wasser in eine aufrechte Position, so daß die Schnurführung in etwa 2/3 der Hölzl Länge über dem Gewässergrund bleibt.

Der grösste Vorteil besteht darin, das Risiko eines Hängers am Gewässergrund enorm zu senken oder das einsinken des Bleis in schlammigen Untergrund zu verhindern. Hänger werden aber nicht nur bei der Präsentation des Köders weitestgehend vermieden, auch beim Einholen der Montage ist das Tiroler Hölzl eine Erleichterung, da es sich auch schon beim leichten Anschlag der Rute sofort vom Gewässerboden hebt und auch den Haken bei langsamen Einkurbeln zuverlässig in Richtung Wasseroberfläche hebt. Die Angelgerätehändler haben diese meist in Gewichten von 15 g – 80 g für kleines Geld in ihrem Sortiment.

Neben den Vorteilen, birgt das ganze natürlich auch Nachteile. Die Wurfweiten eins reinen Bleigewichts werden nicht erreicht, was wohl auf den grösseren Luftwiderstand und die unruhigere Fluglage zurückzuführen ist. Ausserdem verlässt das Hölzl wegen des Auftriebs, ab einer bestimmten fliessgeschwindigkeit des Wassers, komplett den Gewässergrund, und ist damit nur bedingt für Bereiche mit starker Strömung geeignet. Je nach Angelmethode kann aber auch gerade das ein gewünschter Effekt sein, wenn man das passende Hölzl montiert hat, einen grossen Bereich mit einer langsam treibenden Montage am Grund abzusuchen.

Es gibt drei Methoden der Montage auf der Hauptschnur, direkt auf der Hauptschnur durch die Führung im Kopf, mit Hilfe eines Wirbels der auf der Hauptschnur läuft, oder in Kombination mit einem Anti-Tangle Boom. In jeder Variante ist vor dem Wirbel, der die Verbindung zum Vorfach bildet, eine Perle zum Schutz des Knotens empfehlenswert. Die direkte Variante führt bei geflochtener (multifiler) Schnur und längerer Einsatzdauer schon mal zu Beschädigungen der Hauptschnur, da durch die Bewegung des Hölz Kopfs einige Fasern “entflochten” werden.

Eine verstärkte Scheuchwirkung oder schlechtere Bissausbeute tritt nach meiner Erfahrung nicht auf, in der Regel verbessert die etwas höhere Tendenz der Montage zur Mobilität die Bissfrequenz im direkten Vergleich zum traditionellen Grundblei. Gute Erfahrungen habe ich vor allem bei der Grundangelei mit Naturködern auf Aal,Zander und Barsch gemacht.

 

 

Montage für den Toten Köderfisch

( Grundmontage )

Den Toten Köderfisch direkt hinter dem Kopf vom Nacken her mit einer dünnen Ködernadel bis zur Schwanzwurzel durchstechen und das Vorfach durchziehen. Den Drilling mit seinem Schenkel in den Köfi reinziehen.Zwei Haken sollten immer vom Fischkörper abstehen .Dann noch mit einer Spritze Luft durch das Waidloch in den Toten Köderfisch Pumpen und der Fisch schwebt schwerelos im Wasser. Wer keine Spritze hat ,der kann dem Köfi auch zb. Styrophorkügelchen in die Mundhöhle drücken.

Dort wo der Hecht vorkommt sollte man unbedingt ein Stahlvorfach ,oder ein Hartmono benutzen.

Material

Für Zander

Stahlvorfach : 7 x 7 Seven Strand 5 Kg Tragkraft 60 – 80 cm lang,(kann man wunderbar mit Quetschhülsen selbst herstellen)                           

Drillinge : 8 er – 12 er , reichen völlig aus.

Bebleiung : Im Stillwasser genügen 30 gr,die als Birnenblei auf einem Antitangelröhrchen frei auf der Hauptschnur laufen ( Laufblei ). Zwischen Laufblei und Wirbel sollte man eine Gummiperle als Schutz für den Knoten der Hauptschnur aufziehen.Im Fließgewässer muß man das Gewicht dann der Strömung anpassen.

Zander Köderfischmontage mit Einzelhaken

Toter Köderfisch kann auch mit Einzelhaken auf Zander montiert werden. Dazu ist es aber extrem wichtig, daß die Hakengrösse zur Köderfischgrösse passt, da sonst die Hakenspitze am Fisch anliegt, und beim Anschlag nicht greift, oder die Hakenspitze zu weit absteht und der Zander den Schwindel bemerkt.
 
Bei ganzem Köderfisch sieht das ganze so aus:
 Abbildung 1

So wird die Ködernadel durch den Köderfisch gezogen.
Abbildung 2
So wird der Haken in den Köderfisch eingebracht.
Abbildung 3
Wenn mit eingefrorenen Ködern gefischt wird, die leider nach dem auftauen schnell sehr weich werden, bringe ich bei monofilen Vorfächern, also in Gewässern mit sehr geringem Risko eines Hechtbisses, noch eine zusätzliche Zugentlastung an. Dazu tritt die Ködernadel ein kurzes Stück vor der Schwanzwurzel aus und mit dem Vorfach wird ein einfacher halber Schlag um die Schwanzwurzel gelegt. Durch diesen kleinen Kniff erhöht sich die Anzahl der möglichen Auswürfe bei gefrorenen Ködern.
 Gerade wenn die Zander kleinere Köder bevorzugen, also z.B. nach der Schonzeit, habe ich mit zurechtgeschnittem Fisch gut gefangen.
Abbildung 4
Der Schnitt lässt sich mit einer scharfen Schere gut ausführen, und über die Höhe / position der Einstichstelle zur Mittelgräte kann eine zu kleine oder zu grosse Hakengrösse in Relation zum Köder noch etwas ausgeglichen werden. Der so zurechtgeschitte Fisch muss allerdings nach kürzerer Zeit ausgetauscht werden, da er sehr intensiv duftet, diesen aber auch schneller verliert.
 

 

Viel Spass beim ausprobieren